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KommDesign.de — Galerie — schlechte Links und Menüs

Linkchen, wechsel' Dich!
   
Die positiven Effekte, die Icons oder Grafiken auf die Benutzbarkeit und Benutzerfreundlichkeit einer Website haben, beruhen auf unterschiedlichen psychologischen Mechanismen. Wahrnehmung, Gedächtnis und Aufmerksamkeit, reagieren z.B. auf Bilder sehr viel müheloser und intensiver als auf Wörter. Im Webdesign kann man dies nutzen, um Dinge zu strukturieren, hervorzuheben und sprachliche Bedeutungen zu differenzieren. Einigen Anbietern gelingt es allerdings, Icons erfolgreich als Waffe gegen die Benutzer/innen einzusetzen. Dabei wird z.T. erheblicher Aufwand betrieben, um den Gegner zu verwirren.

Ein Beispiel hierfür habe ich auf der Website des Pharma-Riesen Beiersdorf gefunden. Dort waren Icons installiert, die in einem lustigen Reigen Ihre Bedeutungen ständig veränderten, obwohl sie alle das gleiche Link kennzeichneten.

Greifen wir einmal eines heraus, das zunächst folgendermaßen aussieht:
 

Screenshots vom 30.12.98

"Aha", denkt das User-Hirn "cosmed = Nivea", alles klar! 
Aber dann, eine Sekunde später, geschieht folgendes:


"Nanu, stand da nicht eben noch 'Nivea'?", denkt das User-Hirn. 
Noch während es hierüber nachgrübelt, geschieht folgendes:


"Ähm ... Moment 'mal . . .", denkt das User-Hirn.
Dann geschieht schon wieder eine Überraschung:


"Jetzt geb' ich auf, denkt das User-Hirn."

 
 
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Ganz so schlimm ist es allerdings doch nicht. Unter dem rätselhaften Cosmed-Link sind nämlich noch zwei andere ("Medical" und "Tesa"), die ebenfalls mit 4 wechselnden Icons versehen sind. Die Gestalter/innen bringen also das Kunststück fertig, 3 Links mit sage und schreibe 12 Icons zu bestücken. So kommt man gar nicht erst auf den Gedanken, ein Link mental mit einem Icon zu verknüpfen. (Es ist übrigens mitnichten so, daß man beim Klick auf "Nivea" eine andere Seite erreicht als z.B. auf "Labello". Hinter den unterschiedlichen Icons liegt also die gleiche Information).

Ein ähnliches Schmuckstück gibt es auf der Website der ARD. Auch hier finden wir ein Link, das im Sekundentakt sein Aussehen und seine Bedeutung wechselt:
 

zuerst: 
Wenn die Benutzer/innen zu verschiedenen Zeitpunkten auf die Schriftzüge klicken, gelangen sie diesmal allerdings in völlig unterschiedliche Sektionen ("sportschau" oder  "tagesschau" oder "videotext").
dann: 
schließlich: 
Screenshots vom 04.01.99
 

Natürlich: Man könnte die Marken (Beiersdorf) oder die Programme (ARD) zwar auch gleichzeitig bzw. parallel anzeigen, Platz ist allemal genug da. Dies wäre aber eben nur für die Benutzer/innen einfacher und verständlicher, für die Programmierer/innen ist eine solche Lösung einfach zu langweilig - schließlich zeigt man doch gerne, was man alles kann, nicht wahr?

 
 
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© Dr. Thomas Wirth Kommunikationsdesign - eMail: thomas.wirth@kommdesign.de
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